Büstengefäß

Die Büste zeigt die Darstellung eines nubischen Knaben. Aus dem kurzen Hals entwickelt sich der kindliche Kopf mit vollen Wangen und dicken, leicht geöffneten Lippen. Zwischen den weit auseinander stehenden Augen mit aufgebohrten Pupillen sitzt die kurze und breite Nase. Die Haare sind zu einzelnen korkenzieherartig gedrehten Lockensträhnen über den Kopf bis tief in den Nacken gelegt.

Die Büste ist als Gefäß innen hohl gearbeitet. Der rund ausgeschnittene Teil der Schädelkalotte dient als Deckel. In den seitlich am Kopf angebrachten Ösen bewegt sich der geschwungene Traghenkel, das Gefäß steht auf einem Sockel. In Büstengefäßen wurden Salben oder Puder für die Körperpflege aufbewahrt und transportiert. Sie waren vor allem entlang des Rheins und der Donau weit verbreitet.

Büste einer Bacchantin

Die Büste stellt eine Bacchantin, ein weibliches Wesen aus dem Gefolge des Gottes Bacchus dar. Der Oberkörper steht in einem Blätterkelch und ist bekleidet mit einem dünnen Untergewand, über das das Fell (Nebris) einer Hirschkuh gezogen ist. Im lockigen und über dem Nacken zusammengerollten Haar liegt ein Kranz aus Efeuranken. Zu beiden Seiten des Kopfes fallen Weintrauben auf die Schultern. Die Augen waren ursprünglich in Silber eingelegt.

Die Büste diente als dekorativer Aufsatz für einen Dreifuß aus Eisen. Solche Dreifußgestelle gehörten zur gehobenen Ausstattung von Innenräumen und trugen Bronzebecken zu verschiedenen Zwecken, z. B. zur Bereitstellung von Wein. Hieraus erschließt sich ein Zusammenhang mit Bacchus, römischer Gott des Weines und des Rausches.

Terra Sigillata-Schüssel

Die glänzend rot überzogene Schüssel wurde in Rheinzabern hergestellt. Sie stammt aus der Produktion des Töpfers Julis II. Eine Besonderheit ist der in Barbotine-Technik freihändig aufgetragene angekettete Hund auf dem breiten Schüsselrand. Die reliefverzierte Unterseite wurde mithilfe einer Formschüssel, in der die Dekoration negativ erscheint, ausgeformt.

Tafelgeschirr aus sogenannter Terra Sigillata-Ware war im gesamten Römischen Reich verbreitet. Sie wurde in sehr großen Stückzahlen und verschiedenen Varianten produziert und gleichermaßen von Arm und Reich – mit gewissen Qualitätsabstufungen – zum Essen und Trinken verwendet.

Kopflampe

Die Lampe zeigt das typische Gesicht eines Silens mit zotteligem Bart und eingedrückter Nase. Der Silen bezeichnet einen alternden Satyrn, der in der antiken Mythologie als naturverbundenes Mischwesen aus Mensch und Pferd oder Ziege überliefert ist. Die Stirnglatze ist mit einem Efeukranz geschmückt, die Einfüllöffnung mit einer Rosette verziert. Auf der Unterseite der Lampe findet sich ein Stempel, bestehend aus drei kleinen konzentrischen Kreisen, die als Dreieck angeordnet sind.

Dieser Lampentyp ist außergewöhnlich selten. Bis heute haben sich nur wenige Dutzend Exemplare gefunden. Die meisten dieser Lampen stammen aus dem Trierer Raum, die Herstellung in einer Trierer Werkstatt gilt damit als wahrscheinlich.

Die Herstellung einer einfachen Tonlampe können Sie im Video verfolgen.

Statuette eines Löwen

Der Löwe steht aufrecht mit erhobenem Kopf und angespannten Muskeln. Das Maul ist weit geöffnet. Die Augen liegen tief unter den kräftigen Brauenbögen in dem markant modellierten Schädel. Kräftige, dichte Fellbüschel bilden die mächtige Mähne, die bis tief auf Rücken und Brust herabreicht. Die Zeichnung des Fells ist mit kurzen Strichen auch auf den Läufen des Tieres angegeben.

Die Statuette wurde südlich der Siedlung bei der Saalburg, inmitten des Gräberfeldes gefunden. Sie ist daher ein schönes Zeugnis für den in der Antike weitverbreiteten Brauch, den Toten Figuren aus Terrakotta mit in das Grab zu geben.

Statuette einer Göttin mit Kind

Die aufrechtstehende Göttin trägt auf ihrem linken Arm einen nackten, dem Betrachter zugewandten Knaben. In der rechten Hand hält sie einen Krug. Bekleidet ist die Figur mit einem bodenlangen Gewand, das über der linken Schulter geknüpft ist und die rechte Brust frei lässt. Das ungegürtete Kleid fällt mit dem Überhang bis auf die Knie herab. Rote Bemalungsspuren sind auf Sockel und Gesicht der Statuette erkennbar.

Solche Darstellungen von Göttinnen mit Kind gelten als Schutzgottheiten von Haus und Feld. Auf der Rückseite des Sockels liest man in erhabenen Buchstaben VINDEX / FEC(it). Die Inschrift belegt, dass die Figur aus dem in Köln ansässigen Atelier des Vindex stammte.

Statuette der sitzenden Minerva

Die Göttin Minerva sitzt auf einem Thron. Links daneben steht ihr runder Schild, den sie mit der linken Hand hält. Sie ist bekleidet mit einem dünnen Untergewand und einem Mantel, der den Oberkörper und die Schultern verhüllt. Den korinthischen Helm hat sie nach hinten über den Kopf geschoben. Die langen Haare fasst ein Knoten im Nacken zusammen. Auf ihrer Brust prangt die Ägis als Symbol ihrer göttlichen Macht.

Die Ägis bezeichnet in der antiken Mythologie ein goldenen Ziegenfell, das Jupiter und Minerva benutzten, um Gewitter heraufziehen zu lassen. Wenn sie das Fell schüttelten, schleuderte es donnernd Blitze. Auf der Ägis droht zusätzlich das geflügelte Haupt der schrecklichen Medusa, deren Anblick die Menschen versteinerte.

Statuette eines Mannes im Mantel

Die kräftige männliche Figur steht auf ihrem rechten Bein und hat das linke seitlich abgestellt. Der rechte Arm ist nach vorne ausgestreckt, die verlorene Hand öffnete sich nach oben. Die linke Hand ist durchbohrt und hielt einen stabförmigen Gegenstand. Das Gesicht umrahmt ein dichter Vollbart und volles, lockiges Haupthaar. Bekleidet ist die Figur mit einem Mantel, der die linke Schulter bedeckt und vorne vor der Hüfte in einem eingedrehten Bausch über den angewinkelten linken Arm herabfällt. An den Füßen trägt sie hohe Stiefel.

Mehrere Deutungen der Statuette sind denkbar. So wird sie in der Forschungsliteratur als Darstellung eines Kaisers oder des Gottes Jupiter gedeutet. Auch die Wiedergabe einer Person mit offizieller Funktion bei athletischen Wettkämpfen oder Gladiatorenspielen als „Schiedsrichter“ ist möglich. Vermutlich verzierte die Statuette ein größeres Gerät aus Bronze.

Tierfibel in Form einer Eule

Die Eule ist mit ihrem Körper nach rechts gewandt. Ihr Kopf mit dem kräftigen hakenförmigen Schnabel ist gedreht und blickt den Betrachter frontal an. Die Augen sind mit orangerotem Email abgesetzt, die Pupillen verlorengegangen. Auf den blaugrünen Flügeln heben sich drei rote Kreisaugen ab. Der Schwanz des Vogels ist mit Punzen verziert; um den Hals erkennt man ein Perlband, das möglicherweise die Zeichnung des Gefieders hervorheben soll.

Fibeln (Gewandnadeln) wie diese wurden in der Antike gleichzeitig als Schmuck und zur Befestigung von Gewändern verwendet.

Greifenkopfapplik

Der Kopf des Greifen ist hohl gegossen. Nach dem Guss erhielt die Oberfläche eine sorgfältige Nachbearbeitung mit einem Stichel, dessen Spuren vor allem am Mähnenkranz rund um den Kopf zu sehen sind. Das Gesicht ist mit eingetieften Punkten belebt. Die starr blickenden Augen und der leicht geöffnete Schnabel geben dem Kopf einen bedrohlichen Ausdruck.

Der Greif war offenbar auf einem Metallblech aufgelötet. Er diente als prominente Verzierung eines Helms, wie ihn die Gladiatoren vom Typus der Thraker trugen. Als besonders wehrhaftes, mythisches Mischwesen mit dem Kopf eines Raubvogels verstärkte diese Applik mit Sicherheit den kampfbereiten Charakter eines Gladiators.