Einen zierlichen Frauenfuß schmückte diese Sandale. Ihr Querriemen ist mit einer feinen Vergoldung dekoriert. Die Sohle ist im Umriss der Zehen ausgeschnitten, die Unterseite entlang des Randes genagelt. Die kleinen Nägel schützen vor Abnutzung, hielten Lauf- und Brandsohle zusammen und befestigten den Querriemen.
Der Schmuckstein, ein Topas, gehörte ursprünglich nicht zu dieser Sandale. Er wurde aber im gleichen Brunnen wie diese gefunden. Ein solch zugeschütteter Brunnenschacht bot das feuchte Milieu unter Luftabschluss, in dem sich organisches Material wie Leder erhalten konnte.
Die Herstellung eines römischen Schuhs können Sie im Video verfolgen.
Aus einem einzigen Stück Leder ist die Carbatina für einen Mann gefertigt. Der heute weitgehend ergänzte Zehenteil bestand aus einem Riemengeflecht. Die Riemen mit den Schnürösen über dem Fußspann sind mit verschiedenen Dekorationsmotiven wie dem „laufenden Hund“ – ein wellenförmiges Motiv – durchbrochen gearbeitet.
Der hier beschriebene Schuh gehörte zu den frühesten Lederfunden der Saalburg und stammt wohl noch aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts.
Die Herstellung eines römischen Schuhs können Sie im Video verfolgen.
Die henkellose Bildlampe zeigt eine Taube, die auf einem Ölzweig sitzt. Sie stammt wahrscheinlich aus Werkstätten in Gallien oder der heutigen Schweiz.
Solche Bildlampen wurden in großen Stückzahlen in Formen hergestellt. Hierzu fertigte der Töpfer zunächst aus Ton ein Modell (Patrize), das gebrannt wurde. Von der Patrize wurde eine zweiteilige Form – oft aus Gips, seltener aus Ton – abgenommen, die Matrize. In diese Form wurden dünne Tonplatten hineingedrückt, die nach einem Trocknungsprozess zur vollständigen Lampe zusammengesetzt wurden. Vor dem Brand tauchte man die Lampen zuletzt in einen feinen Tonschlicker, der einen schön glänzenden Firnis ergab. Wie das ausschaut, ist im Video zu verfolgen.
Die Lampe zeigt das typische Gesicht eines Silens mit zotteligem Bart und eingedrückter Nase. Der Silen bezeichnet einen alternden Satyrn, der in der antiken Mythologie als naturverbundenes Mischwesen aus Mensch und Pferd oder Ziege überliefert ist. Die Stirnglatze ist mit einem Efeukranz geschmückt, die Einfüllöffnung mit einer Rosette verziert. Auf der Unterseite der Lampe findet sich ein Stempel, bestehend aus drei kleinen konzentrischen Kreisen, die als Dreieck angeordnet sind.
Dieser Lampentyp ist außergewöhnlich selten. Bis heute haben sich nur wenige Dutzend Exemplare gefunden. Die meisten dieser Lampen stammen aus dem Trierer Raum, die Herstellung in einer Trierer Werkstatt gilt damit als wahrscheinlich.
Die Herstellung einer einfachen Tonlampe können Sie im Video verfolgen.
Die Bildlampe mit angesetztem Ringhenkel zeigt einen nach links angreifenden Gladiator. Sie wurde wahrscheinlich im Rheinland produziert.
Solche Bildlampen wurden in großen Stückzahlen in Formen hergestellt. Hierzu fertigte der Töpfer zunächst aus Ton ein Modell (Patrize), das gebrannt wurde. Von der Patrize wurde eine zweiteilige Form – oft aus Gips, seltener aus Ton – abgenommen, die Matrize. In diese Form wurden dünne Tonplatten hineingedrückt, die nach einem Trocknungsprozess zur vollständigen Lampe zusammengesetzt wurden. Vor dem Brand tauchte man die Lampen zuletzt in einen feinen Tonschlicker, der einen schön glänzenden Firnis ergab. Wie das ausschaut, ist im Video zu verfolgen.
Dieser geschlossene Frauenschuh ist fast vollständig mit Brand- und einem Teil der genagelten Laufsohle erhalten. Er wurde gleich nach der Ausgrabung 1907 restauriert und mit einem rötlichen Leder unterfüttert. Das Oberleder ist reich dekoriert mit kleinen ausgestanzten Kreisen und Randornamenten. Zwei dicht beieinander liegende Ösen dienten zur Schnürung des Schuhs.
Der hier beschriebene Schuh gehörte zu den frühesten Lederfunden der Saalburg und stammt wohl noch aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts.
Die Herstellung eines römischen Schuhs können Sie im Video verfolgen.
Der Altar für die Göttin Fortuna wurde in der Badeanlage des Kastells gefunden. Er war dort als Abdeckung eines Kanals wiederverwendet worden, könnte aber ursprünglich dort aufgestellt
gewesen sein. Die Weihinschrift besagt, dass der Präfekt Caius Mogillonius Priscianus diesen Altar der Göttin geweiht hat. Mogillonius war vermutlich im 2. Viertel des 2. Jahrhunderts Kommandeur der 2. berittenen Raeterkohorte, die von 135 bis ca. 275 n. Chr. auf der Saalburg stationiert war.
Fortuna, die Göttin des glücklichen Geschicks, hatte für die Soldaten eine herausragende Bedeutung. Sie wird als Fortuna balnearis oft in den Kastellbädern verehrt. Kommandeure weihten aufwändig dekorierte Weihaltäre, die mit Nennung des Stifternamens und Bezeichnung der Truppe die Bedeutung des Kultes im Rahmen der offiziellen Heeresreligion dokumentieren. Die Herstellung eines Altars können Sie im Video verfolgen.