Miniatur-Theatermaske

Das ovale, ebenmäßige Gesicht der weiblichen Maske rahmt eine hohe Lockenfrisur. Ein auffälliges Diadem bekrönt die Frisur. Die Maske wurde in einem Tonmodel geformt und nach dem Brand bemalt. Sie ist als Miniaturdarstellung von Theatermasken zu verstehen, die bei der Aufführung von Pantomimen getragen wurden. Darauf deutet der geschlossene Mund.

Die kleinen weiblichen Terrakottamasken kamen auf dem Gebiet der germanischen Provinzen als Beigabe in Gräbern des späten 3. und des 4. Jahrhunderts n. Chr. zutage.

Goldring mit Darstellung des Bergs Argaios

In den massiven, geschmiedeten Goldring ist eine geschnittene Gemme einfügt, die den heiligen Berg Kappadokiens, den Mons Argaios, zeigt. Auf dem mittleren, dem höchsten der drei Gipfel ist ein Kranz zu sehen. Zu beiden Seiten des Bergs steht je ein siebenstrahliger Stern. Am Fuß des Bergmassivs öffnen sich drei Höhlen.

Der „weiße“ Berg beim heutigen Kayseri (Türkei) galt in der Antike als Sitz der Götter, vor allem des Wettergottes, der zugleich als Repräsentant der Stadt Caesarea galt. Die Sterne könnten auf die beiden göttlichen Zwillinge, die Dioskuren, verweisen. Der Träger des Rings war vielleicht Anhänger des Kults oder stammte aus Kleinasien (Tükei).

Traubenflasche

Das in eine zweiteilige Form geblasene Fläschchen war mit seinen plastisch ausgearbeiteten Beeren recht realistisch gearbeitet. Nach dem Ausformen wurden die beiden geschwungen Henkel angesetzt; über einen Standfuß verfügte das Fläschchen nicht.

Das Traubenfläschchen war zusammen mit einem weiteren Exemplar als Grabbeigabe auf dem Verbrennungsplatz abgelegt worden und ist deshalb stark verschmolzen. Nach dem Verbrennen des Leichnams wurde es zusammen mit der Asche des Verstorbenen in das Grab gelegt

Traubenfläschchen sind in großen Stückzahlen in unterschiedlichen Formen im ganzen Römischen Reich gefunden worden und zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n. Chr. produziert worden.

Statuette einer Göttin mit Kind

Die aufrechtstehende Göttin trägt auf ihrem linken Arm einen nackten, dem Betrachter zugewandten Knaben. In der rechten Hand hält sie einen Krug. Bekleidet ist die Figur mit einem bodenlangen Gewand, das über der linken Schulter geknüpft ist und die rechte Brust frei lässt. Das ungegürtete Kleid fällt mit dem Überhang bis auf die Knie herab. Rote Bemalungsspuren sind auf Sockel und Gesicht der Statuette erkennbar.

Solche Darstellungen von Göttinnen mit Kind gelten als Schutzgottheiten von Haus und Feld. Auf der Rückseite des Sockels liest man in erhabenen Buchstaben VINDEX / FEC(it). Die Inschrift belegt, dass die Figur aus dem in Köln ansässigen Atelier des Vindex stammte.

Statuette der Venus

Erhalten ist nur der obere Teil der Statuette. Die Göttin ist mit nacktem Oberkörper dargestellt. Den Gesichtsausdruck bestimmen große mandelförmige Augen unter geschwungenen Brauenbögen. Das lange gescheitelte Haar ist im Nacken zu einem Knoten zusammengefasst. Über der Stirn trägt sie ein Diadem. In der rechten Hand hält sie das Ende eines Brustbands, das sie unter der Achsel hindurch, über den Rücken an die linke Brust drückt.

Die Göttin Venus verkörpert in der römischen Mythologie weibliche Schönheit und Anmut. Zu ihrem Wirkungsbereich gehört daher auch die Liebe, die ihr Gehilfe Armor durch einen Pfeilschuss unter die Menschen bringt. Das Motiv der Brustband anlegenden Venus ist in einem erotischen Zusammenhang zu deuten.

Die Terrakotte ist vermutlich in der bedeutenden Kölner Werkstatt des Servandus entstanden.

Statuette einer sitzenden Muttergottheit

Die Göttin trägt ein unter der Brust gegürtetes, dünnes Untergewand, die Tunica, und darüber ein Übergewand aus schwerem Tuch, die Palla. Sie sitzt auf einem Thron mit hoher Rückenlehne. Im Schoß liegen auf dem Gewand Früchte, in der linken Hand hält sie einen Apfel. Die Früchte deuten de Macht der Göttin an, Fruchtbarkeit zu spenden.

Die Statuette stammt aus einer Werkstatt der Moselregion und ist im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts hergestellt worden. Sie wurde im Bereich eines Landguts gefunden, das am Wingertsberg in Bad Homburg v.d.H. ausgegraben wurde, wo sie wohl zur Ausstattung eines kleinen häuslichen Schreins zählte.

Statuette der sitzenden Minerva

Die Göttin Minerva sitzt auf einem Thron. Links daneben steht ihr runder Schild, den sie mit der linken Hand hält. Sie ist bekleidet mit einem dünnen Untergewand und einem Mantel, der den Oberkörper und die Schultern verhüllt. Den korinthischen Helm hat sie nach hinten über den Kopf geschoben. Die langen Haare fasst ein Knoten im Nacken zusammen. Auf ihrer Brust prangt die Ägis als Symbol ihrer göttlichen Macht.

Die Ägis bezeichnet in der antiken Mythologie ein goldenen Ziegenfell, das Jupiter und Minerva benutzten, um Gewitter heraufziehen zu lassen. Wenn sie das Fell schüttelten, schleuderte es donnernd Blitze. Auf der Ägis droht zusätzlich das geflügelte Haupt der schrecklichen Medusa, deren Anblick die Menschen versteinerte.

Statuette einer sitzenden Muttergottheit mit Hund

Die Göttin trägt über der Stirn ein Diadem im bis auf die Schultern herabfallenden Haar. Die Gesichtszüge sind nur sehr grob wiedergegeben. Sie ist bekleidet mit einem dünnen Untergewand, der Tunica, und einem Übergewand aus schwerem Tuch, der Palla. Die Göttin thront auf einem Stuhl mit halbhoher Rückenlehne. In ihrem Schoß sitzt nach links gewandt ein kleines Hündchen mit aufgestellten Ohren. In der linken Hand hält sie eine Opferschale. Mit der rechten rafft sie das Gewand oberhalb des Knies.

Die Statuette stammt aus einer Werkstatt in der Moselregion und ist in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts hergestellt worden. Sie wurde in einem durch Brand zerstörten Keller des Vicus (Lagerdorf) beim Kastell Zugmantel gefunden und war demnach im häuslichen Bereich als Schutzgottheit aufgestellt.

Statuette einer Taube

Mit einfachen plastischen Mitteln hat es der Bildhauer verstanden, den charakteristischen Körperbau und die Bewegung einer Taube wiederzugeben. Der Vogel scheint gerade am Boden zu laufen und schaut aufmerksam mit leicht geneigtem Kopf zur Seite.

Die Statuette wurde in einem Brunnen gefunden zusammen mit einer weiteren Taube gleicher Größe und Form und Fragmenten eines Weihealtars. Beide Tauben sind demnach als Weihgaben für eine weibliche Gottheit gut vorstellbar, wenn auch die göttliche Adressatin unbekannt bleibt.

Relief des stiertragenden Mithras

Der Gott Mithras, gekleidet mit einem gegürteten Untergewand und einer phrygischen Mütze, trägt auf seinem Rücken einen Stier davon. Er hat das lebende Tier, dessen Kopf fast bis auf die Erde reicht, an den Hinterläufen gepackt. Im Hintergrund zeichnet sich ein Baum ab.

Mithras wurde in einem Geheimkult verehrt, der gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. in Rom entstand. Im Kult spielt die Jagd auf einen Stier, den Mithras fängt und in einer Höhle tötet, die herausragende Rolle. Die Tötung des wilden Stiers gilt als Heilstat und Beginn neuen Lebens. Das Relief war in einem Mithrastempel in Stockstadt am Main aufgestellt und stammt aus dem späteren 2. Jahrhundert.