Einen zierlichen Frauenfuß schmückte diese Sandale. Ihr Querriemen ist mit einer feinen Vergoldung dekoriert. Die Sohle ist im Umriss der Zehen ausgeschnitten, die Unterseite entlang des Randes genagelt. Die kleinen Nägel schützen vor Abnutzung, hielten Lauf- und Brandsohle zusammen und befestigten den Querriemen.
Der Schmuckstein, ein Topas, gehörte ursprünglich nicht zu dieser Sandale. Er wurde aber im gleichen Brunnen wie diese gefunden. Ein solch zugeschütteter Brunnenschacht bot das feuchte Milieu unter Luftabschluss, in dem sich organisches Material wie Leder erhalten konnte.
Die Herstellung eines römischen Schuhs können Sie im Video verfolgen.
Aus einem einzigen Stück Leder ist die Carbatina für einen Mann gefertigt. Der heute weitgehend ergänzte Zehenteil bestand aus einem Riemengeflecht. Die Riemen mit den Schnürösen über dem Fußspann sind mit verschiedenen Dekorationsmotiven wie dem „laufenden Hund“ – ein wellenförmiges Motiv – durchbrochen gearbeitet.
Der hier beschriebene Schuh gehörte zu den frühesten Lederfunden der Saalburg und stammt wohl noch aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts.
Die Herstellung eines römischen Schuhs können Sie im Video verfolgen.
In den massiven, geschmiedeten Goldring ist eine geschnittene Gemme einfügt, die den heiligen Berg Kappadokiens, den Mons Argaios, zeigt. Auf dem mittleren, dem höchsten der drei Gipfel ist ein Kranz zu sehen. Zu beiden Seiten des Bergs steht je ein siebenstrahliger Stern. Am Fuß des Bergmassivs öffnen sich drei Höhlen.
Der „weiße“ Berg beim heutigen Kayseri (Türkei) galt in der Antike als Sitz der Götter, vor allem des Wettergottes, der zugleich als Repräsentant der Stadt Caesarea galt. Die Sterne könnten auf die beiden göttlichen Zwillinge, die Dioskuren, verweisen. Der Träger des Rings war vielleicht Anhänger des Kults oder stammte aus Kleinasien (Tükei).
Der Goldring trägt als Gemme einen Onyx in einer schlichten Fassung. Der in zwei Lagen unterschiedlicher Farbe aufgebaute Stein ist als Nicolo gearbeitet, d. h. die obere helle Schicht ist oval und so dünn geschliffen, dass die untere, dunkle Lage durchschimmert und die Bildzone lichtblau erscheinen lässt. Das erhabene Bildfeld wird von der tiefer liegenden schwarzen Lage umrahmt.
Die Darstellung des Vogels ist bis in die untere Lage des Steins eingeschnitten (Intaglio), sodass sie schwarz erscheint. Zu sehen ist ein Vogel, Krähe oder Rabe, der nach links auf einen einzelnen Zweig zuläuft.
Der nur zum Teil erhaltenen Eisenring trägt eine grob geschnittene Gemme, die den Sonnengott Sol Invictus zeigt. Der Gott fährt in einem von vier galoppierenden Pferden gezogenen zweirädrigen Wagen nach links. Die linke Hand ist zum Segensgestus erhoben, die rechte führt die Zügel. Im Rücken des Gottes ist die Peitsche sichtbar.
Das Motiv findet sich ab dem 2. Jahrhundert häufig auf Ringgemmen. Es kennzeichnet Träger des Ringes als Anhänger des Sol-Kultes, der in dieser Zeit immer größere Verbreitung fand.
Der Reif des Fingerringes besteht aus einem breiten Band, das mit geometrischen Punkt- und Kerbmustern verziert ist. Auf der ovalen Platte in der Mitte ist die Darstellung der spartanischen Königin Leda mit dem Schwan geprägt. Der griechische Göttervater Zeus näherte sich ihr in Gestalt eines Schwans, um sie zu schwängern.
Leda mit dem Schwan war in der antiken Kunst ein weit verbreitetes erotisches Motiv in allen Kunstgattungen. Fingerringe wie dieser wurden in römischer Zeit gleichermaßen von Frauen und Männern getragen.
Der rosettenförmige Ohrring ist aus Goldblech gefertigt und in zwei Reihen in Durchbruchtechnik verziert. Die äußere Reihe ähnelt kleinen, nach innen geöffneten Halbmonden bzw. Pelten. Der innere Kranz zeigt mehr oder weniger gelungene ausgestanzte Sterne. An der Rückseite ist ein schmales Kreuz aus Goldblech aufgelötet, auf dem der geschwungene Haken aus feinem Golddraht sitzt. Bei einigen Vergleichsstücken im Nationalmuseum Belgrad war im Herzen der Rosette ein Halbedelstein oder eine Glaspaste eingesetzt. Der dünne Draht in der Mitte der Rosette hatte wahrscheinlich ursprünglich ebenfalls einen Stein gehalten, der heute verloren ist.
An einer Schmalseite des Gürtelbeschlags aus Bronze sind Reste eines Scharniers erhalten, in dem ursprünglich die bewegliche Schnalle des Gürtels befestigt war. Der halbrunde Abschluss an der anderen Seite umschließt zwei runde Öffnungen und trägt am äußeren Rand drei kleine Ösen. Mit Stiften auf der Rückseite wurde die Platte durch den Ledergürtel gesteckt.
Den durchbrochenen Mittelteil fassen vier Emailfelder in Millefioritechnik ein. Als Dekor sind weiße Schachbrettmuster auf blauem Grund zu sehen. Im Zentrum steht ein ovales, mit roter Glaspaste gefülltes Medaillon. Die Emaileinlagen im halbrunden Abschluss der Schmalseite sind verloren.
Emaillierte Gürtelbeschläge dieses Typs finden in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts weite Verbreitung. Sie sind vor allem in den Grenzregionen entlang des Limes, der Donau und am Euphrat zu finden, wo große Militäreinheiten stationiert waren. Die Beschläge könnten als besonderer Schmuck zur Ausrüstung von Soldaten gehört haben.
Auf der Rückseite der Bronzescheibe, die als Gürtelschließe diente, steht ein Stift mit rechtwinklig anschließender, dreieckiger Öse vor. Auffällig ist die mehrfarbige Emaillierung in Millefioritechnik auf der Vorderseite. Zwei Trennstege aus Bronze gliedern die Scheibe in drei konzentrische Zonen. Als Dekor sind blauweiße Schachbrettmuster auf grünem Grund, sowie rote und weiße Vierecke zu sehen, die blauweiße Schachbrettmuster und blaue oder weiße Vierblattornamente mit rotem Punkt umschließen.
Schmuckgegenstände aus Email erfreuen sich in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. großer Beliebtheit. Gewandnadeln (Fibeln), Gürtelschließen und Beschläge finden sich auch als Exportartikel im freien Germanien.
Die kleine Scharnierfibel stellt einen nach rechts schreitenden Löwen dar. Dieser dreht dem Betrachter seinen plastisch gearbeiteten Kopf zu. Der Körper ist mit grünen und orangefarbenen Emailpunkten verziert, die Augen sind möglicherweise aus Bernstein eingelegt.
Die emailverzierten Scheibenfibeln werden der Frauentracht zugerechnet. Sie wurden gleichzeitig als Schmuck und zur Befestigung von Gewändern verwendet.